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   Wertberechnung (1)    
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"Aktive" Domains

... sind sicher noch schwerer zu bewerten als jene Webadressen, die noch gar nicht mit Inhalt gefüllt sind. Der tatsächliche wirtschaftliche Wert einer aktiven Domain bewegt sich meiner Ansicht nach zwischen den Ergebnissen zweier extremer Berechnungsmethoden:

A:
Stellen Sie sich zunächst folgendes vor: Sie erwerben eine Domain, die auch ohne Ihr Zutun einen bestimmten "Traffic" generiert (d.h. eine bestimmte Zahl von Besuchern anzieht), zum Beispiel weil der Vorbesitzer die Site in verschiedenen Suchmaschinen angemeldet hatte. Unterstellen wir mal weiter, Ihre neue Site handelt von einem ganz anderen Thema als die alte Präsenz, und die übernommenen Besucher entsprechen nicht Ihrer Zielgruppe. Die primitivste wirtschaftliche Nutzung wäre nun in einem solchen Fall, wenn Sie ein oder mehrere Werbebanner auf der Website plazieren würden. Pro 1000 Seitenaufrufen macht das vielleicht einen Erlös von 15 Euro aus, also 1,5 Cent pro Seitenaufruf. Bei drei Bannern pro Seite wären das 4,5 Cent pro Seite und pro Besucher. Doch wie lange wird der Strom dieser "Alt-Besucher" (die eigentlich etwas ganz anderes suchten) anhalten? Schätzen wir mal: durchschnittlich einen Monat. Dann hätte also eine Site, die bisher 5.000 Besucher im Monat gehabt hat, mit dieser Berechnungsmethode einen geschätzten wirtschaftlichen (Mindest-)Wert von 5000 x 0.045 = 225 Euro, zuzüglich dem Wert des Domainnamens.

B:
Kommen wir nun zu der anderen Berechnungsmethode. Wir übernehmen die hypothetischen Zahlen des obigen Beispiels, wo ein bannerschaltendes Unternehmen bereit gewesen ist, 15 Euro für 1000 Banneraufrufe zu zahlen (in Wirklichkeit zahlt es sogar mehr, da die Provision der Vermittlungsagentur noch draufgeschlagen wird). Nehmen wir ferner eine Klickrate von 2 Prozent an, was ja bedeutet, daß ein gezeigtes Banner nur bei 20 von 1000 Seitenaufrufen von den Nutzern angeklickt wird. Das heißt, dem Bannergeber ist jeder Klick 0,75 Euro wert! Dies mag auf den ersten Blick viel erscheinen, aber hinter den "Klicks" verbergen sich ja aus Sicht des Bannergebers recht wertvolle Kontakte; vom Interesse an dem Banner schließt er auf das Interesse an seinem Produkt. Gleiches passiert in dem Fall, wo nach einem Wechsel des Domaininhabers die neue Site ähnliche Inhalte/Themen aufweist wie die alte Site und praktisch die gleiche Zielgruppe angesprochen wird (was insbesondere bei generischen Domains wie z.B. "holzfenster.de" relevant sein dürfte). Hier würden auch bei einem Inhaberwechsel (mit einem eventuell anderen Site-Konzept) die "Alt-Besucher" zum (großen) Teil immer noch interessierte Besucher dieser Seite bleiben - und damit ungefähr vergleichbar sein mit jenen Nutzern, die durch Bannerwerbung auf der Seite landen. Mittels dieser zweiten Berechnungsmethode würde sich also bei bisher 5000 Besuchern pro Monat ein wirtschaftlicher Wert der Domain von 5000 x 0,75 = 3.750 Euro ergeben.

Fazit:
Eine aktive Domain trägt normalerweise nicht einen festen Wert pro Besucher "in sich", sondern dieser Wert bestimmt sich vor allem danach, wie gut das geplante neue Projekt auf dem bisher dort laufenden Projekt aufbauen kann. Bei sehr großer inhaltlicher Übereinstimmung kann u.U. ein Euro-Betrag bis zur Höhe der monatlichen Besucherzahl als wirtschaftlicher Wert der Domain angesetzt werden (zusätzlich zum Wert des reinen Domainnamens).



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